Zwischen Himmel und Erde

Zwischen Himmel und Erde - - - Es gibt mehr zwischen Himmel und Erde als wir mit den blossen Augen wahrzunehmen vermögen. Über diese Welten berichte ich in meinen Postings, erzähle euch von anderen "Weltenwanderern", deren Leben mich berührt hat

Friday, May 19, 2006

Neue Horizonte






... was ist es, was mich zur Zeit zutiefst bewegt, was mir immer öfter Momente höchsten Glücks beschert, um mir im nächsten Augenblick im Anblick auf die tiefsten inneren Abgründe heftige Angst, Beklemmung, Schuldgefühle, Zweifel an mir selbst zu bescheren?

Vor ein paar Jahren habe ich mich unglücklich verliebt. Das Verliebtsein wich einer für mich aus dem rationalen Verstand fast unmöglichen Liebe - und blieb. Es blieb trotz der wildesten Stürme, trotz emotionaler Eiszeit, trotz weissglühender - dröhnender Vulkanausbrüche, trotz verheerender emotionaler Überschwemmungen von Gefühlen jeder Art, die oft eine Flut von Schwemmgut an „Land“ spülten, die es zunächst wieder aufzuräumen galt, bevor an ein kreatives Weiterbestehen zu denken war.

Und während all dieser Zeiten war in mir oft der Gedanke der Aufgabe, der Flucht, der mutwilligen „Zerstörung“ – um all dem Chaos endlich ein Ende zu bereiten. Doch da war stets diese winzig kleine leise Stimme gewesen, die mich etwas völlig anderes lehrte.

Sie erklärte mir in Momenten rasender Wut ruhig zu werden wie ein glasklarer See, damit ich die Situation in Ruhe überdenken konnte. Sie zeigte geduldig auf das kleine Licht, das in mir brannte. Sie erklärte mir, dass ich meinen Anker, den ich versucht hatte in die Welt hinaus zu werfen – tief in meinem Innern verankern müsse, um so im „Aussen“ Halt, Zuversicht und Geborgenheit zu haben.

Sie ermahnte mich, mein Vertrauen nicht weiter in Menschen und Dinge zu setzen, sondern einzig und allein in den ewig ruhenden Pol in meiner Mitte. Dort war der Brunnen aus dem ich schöpfen konnte, dort war die Geborgenheit, in deren Arme ich mich getrost sinken lassen konnte. Dort war das Vertrauen, das mich ungeachtet der Turbulenzen im Aussen trug. Der Gedanke wich einem immer größer werdenden Gefühl, einer echten Sicherheit, die nicht mit den Sicherheiten zu vergleichen ist, die wir uns auf dieser Welt im Aussen schaffen.

So wurde mir in letzter Zeit immer bewusster, was es bedeutet, wenn wir sagen: „Wir handeln in alten Mustern!“ Diese Worte lesen sich leicht. Doch bis ich begriff, was es bedeutet, verging viel Zeit – wiederholten sich Erlebnisse... und ich versuchte mit dem Verstand zu ermessen, was ich falsch machte!

Und in einem Augenblick nicht mehr steigerungsfähiger innerer Not, erfuhr ich den Moment des plötzlichen Loslösens.

Bereit, alles hinzugeben, alles loszulassen, selbst mein eigenes Leben – hatte ich bisher schon so viele Male erfahren dürfen, dass wir über unseren Verstand hinaus getragen, geborgen und geliebt sind.

Nun durfte ich erfahren, dass ich tief im Inneren eines ruhenden Ozeans geborgen bin, auf dessen Oberfläche sich die Wellen haushoch türmen – Stürme, Gewitter und Wetter toben. Ich kann beobachten, was es mit mir tut, wie ich mich damit fühle – aber ich bin nicht wirklich verletzt, nicht wirklich in Gefahr...

Plötzlich erfahre ich, dass es die Befreiung ist von Emotionen über Ereignisse aus längst vergangenen Tagen. Dass ich meine eigene Gefangene war. Dass meine Wünsche durch die Engstirnigkeit und Kleingläubigkeit meines eigenen Denkens und in der Angst Verharrens blockiert waren. Plötzlich wird mir klar:

Zuerst müssen die Segel gesetzt werden, dann die Anker gelichtet – und tief im Ozean der inneren Mitte neu gesetzt werden – dann kann die Reise beginnen – und es wird mir für alles gesorgt sein, was ich für diesen Augenblick - von Jetzt zu Jetzt – benötige.

Das möchte ich allen sagen, die gerade in diesem Moment verzagen, nicht mehr wissen, woran sie glauben sollen, wo sie Halt finden können. Und das Geheimnis des Glaubens ist: sobald wir den Anker richtig gesetzt haben, beginnt sich auch im „Aussen“ ganz unverhofft und spürbar die neue Zuversicht bemerkbar zu machen.

Plötzlich wird auch klar, dass die Zeiten, in welchen wir glauben, versagt zu haben – etwas falsch gemacht zu haben – nicht gut genug zu sein – nur die alten Glaubensmuster sind, an denen wir hängen wie eine Made am einem Stück fauligen Fleisches.

Eine meiner Vernissagen habe ich einmal eröffnet, indem ich erklärte, woran man einen wirklichen Künstler erkennt. „Nicht nur die Perfektion, mit der er etwas Richtig macht, nicht nur die Fertigkeit mit der er sein Werk vollendet machen den wahren Künstler aus. Sondern auch die Fähigkeit, seine vermeintlichen Fehler anzunehmen und das Beste daraus zu machen, so dass sie das Gesamtwerk noch hebt. Dass es den Betrachtenden Mut macht. Es ist die Fähigkeit den „dunklen Momenten“ einen positiven Gedanken abzugewinnen und diesen umzusetzen.

Ich wünsche euch einen angenehmen Tag

Eure Regina

2 Comments:

At 12:34 AM, Blogger sam said...

Schönen guten Abend!

Ich wohne nicht weit weg von Dir und bin zufällig auf Deinem Blog gelandet, als ich über das eingestürzte Bergwerk oben am Arzbachfall bei der Probstenwand googelte. Da bin ich nämlich heute rumgeklettert, bzw rumgerutscht, es hat ja gegossen, aber ich treib mich auch so gerne allein und abseitig in den Bergen rum. Hab erfreut gelesen, dass Du es auch geniesst, irgendwo wild zu übernachten. Und der Tipp mit den Ohrstöpseln gegen die Gewitternächte- genial!!! (Warum bin ich da nicht selbst draufgekommen 8-)
Ja, da musste ich gleich meinen Senf+ Grüsse dalassen jetzt. Wenn ich meinen Blog schon bei der gleichen Firma habe!

Viele schöne Begenungen noch!
Sam

 
At 10:14 AM, Blogger Petra said...

Liebe Regina,

hatte bei google "durch Liebe heilen" eingegeben, da ich mich sehr für dieses Thema interessiere und bin hier auf deiner Webseite gelandet. Habe viele schöne und bewegende Posts gefunden und auch für mich wieder ein stückchen Klarheit, denn was du schreibst, ist so echt und auch ich finde mich hier in meinem tiefsten Innern wieder. Danke dafür und viele weitere Posts. Alles Liebe Dir
Petra

 

Post a Comment

<< Home