Zwischen Himmel und Erde

Zwischen Himmel und Erde - - - Es gibt mehr zwischen Himmel und Erde als wir mit den blossen Augen wahrzunehmen vermögen. Über diese Welten berichte ich in meinen Postings, erzähle euch von anderen "Weltenwanderern", deren Leben mich berührt hat

Friday, July 28, 2006





Brunnen des Lebens, Collage von Regina F. Rau


... wir haben uns gefunden...


Erster Kontakt

Vor fünf Wochen klickte ich bei einem Freu(n)de-Forum einen Mann an, bei dessen Betrachtung ich nach so langer Zeit wieder eine Flamme in meinem Herzen erglühen sah - und einen wundersamen - sich ausweitenden Raum in mir fühlte, der sich mit dem seinen über den Äther verband. "Helmut" Er hatte nicht viel über sich geschrieben. Solche Männer mochte ich eigentlich gar nicht, da ich mir schon wünschte, etwas über mein Gegenüber zu erfahren. So schloss ich das Profil wieder - aber ich fühlte mich wie magisch angezogen, schaute mir immer und immer wieder dieses Profil an.

Und einen Tag später hatte ich einen Brief von ihm in meinem Freundes-Postfach. Ich las aufgeregt seine Zeilen... bald schrieben wir uns mehrmals täglich. Dann kam der Tag, an dem er mich besuchte. Er stieg aus dem Bus und ich fühlte mich seltsam. Am liebsten hätte ich mich an ihn geschmiegt - gleich bei der Begrüssung. Alles war so vertraut. Ich fühlte mich wie "verheiratet". Zu Hause vergaß ich beim Geschäft für kleine Mädchen" sogar meine WC-Türe zu schliessen. Ein seit Jahren beobachtetes sicheres Zeichen für tiefes Vertrauen und innere Verbundenheit. Das passiert auch Freundinnen und Freunden mit Menschen, denen sie sich sehr verbunden fühlen...


Wir lernen uns kennen

Helmut Jürgen blieb drei Tage, wo wir uns vorsichtig kennenlernten. Wir waren die ganzen Tage zusammen - schauten uns tief in die Augen, glühten vor Glück und Liebe - konnten kaum genug von uns bekommen. Und doch hatte jeder von uns Angst vor einer näheren Begegnung. So gelobten wir uns feierlich Freundschaft - und dass wir uns auf rein platonischer Ebene langsam kennenlernen wollten. Wohl wissend, dass unser Herz eine andere Melodie pochte...


Es vergingen zwei Wochen, während der wir uns gelegentlich schrieben. Immer wieder fühlte ich mich zutiefst über den Äther berührt. Immer wieder fühlte ich, dass er mich wollte. Aber er traute sich nicht. Und ich hatte Angst, mir "alles" nur einzubilden. Plötzlich schrieb er mir, dass er am Wochenende kommen würde - und brach sich den Fuß. Die Übereinstimmung dieses Unfalles im spirituellen Sinn war die Angst vor dem Neuen.


Am Abend des Tages, an dem er mir schrieb, dass er kommen würde, war ich bei einer Bäuerin (30 Jahre jung) bei uns in der Nähe, für die habe ich ein paar Metatags in die HP eingebaut. Dann haben wir uns herrlich unterhalten. Sie haben jede Menge Kühe und Tiere - und sie ist "Vegetarierin" - isst viel frisches Obst und hat mir unglaubliche Dinge erzählt, von welchen sie Ahnung hat ... Wir redeten auch über die Liebe und körperliche Liebe - und über meine schmerzliche Vergangenheit, was meine Beziehungen anbetrifft. Und plötzlich fragte sie mich, ob ich denn schon einmal darüber nachgedacht hätte, dass ich vielleicht gar keinen Partner haben sollte in diesem Leben. Ohne zu zögern antwortete ich ihr darauf, dass ich davon überzeugt bin, dass ich nicht in die höheren Sphären gehen kann, wenn ich nicht zuerst meine Verletzungen an der Wurzel geheilt habe. Und dass ich sicher sei, dass es "meinen Mann" irgendwo da draussen gäbe. Da sagte sie spontan: "Oooh Regina - ja - ich verstehe dich! Ich wünsche dir jetzt sofort, dass dein Seelenpartner in dein Leben treten wird! Ich bete heute abend extra für dich - dafür!" Und ich fuhr mit einem seltsam feierlichen Gefühl und einer Ahnung nach Hause...

Am nächsten Tag schrieb am nächsten Tag meinen Wunschzettel für "meinen Mann" an das Universum, in Goldschrift und auf besonderes Papier. Es sind 20 Punkte, mit welchen ich meinen Mann visionär so genau wie möglich beschrieb. Das tat ich dann in eine Folie, umhüllte es mit einem feierlichen, kraftvollen Gebet - und legte es in meinem Zimmer unter den Schreibtisch.

Ich nahm mir vor, diesmal nicht so scheu zu sein - und Helmut ein wenig aus sich herauszulocken, weil ich klären wollte, was diese Begegnung nun bedeuten sollte. Ich hatte auch einem Freund erzählt, dass sich etwas Neues anbahnte, dass ich aber nicht wüsste, was es nun sein solle, und dass ich eher dazu tendieren würde, mich zurückzuziehen - und der Freund hatte gemeint, dass ich mich meiner Angst stellen müsse - und hinfahren solle. "Nur so wirst du erfahren, was es ist!"

So zögerte ich die Fahrt noch einen Tag hinaus und fuhr dann am Donnerstag Morgen endlich los. Bis ich dort ankam wurde es leicht Nachmittag. Die Bahn fuhr nur bis zur Hälfte der Strecke, auf die nächste hätte ich warten müssen. Ich stieg aus und versuchte es zu Fuß, was sich als lange "Wanderung" entpuppte. So ging ich weit über die Hälfte der Strecke auf den Autostraßen zu Fuß und wurde wütend, dass ich mich auf die Sache eingelassen hatte. Ich ging am KZ Dachau vorbei.

Diese Symbolik rüttelte mich wach! Meine eigenen inneren Soldaten, (Befürchtungen und Ängste) standen in Reih und Glied da und bedrohten mich mit ihren Blicken und Waffen. Und da fühlte ich plötzlich, dass ich mich vor meinen eigenen Gefühlen fürchtete - so wie Helmut vorher. Und ich nahm mir vor, mir alles in Ruhe und Gelassenheit anzuschauen - und mit den kopfgesteuerten Vorurteilen aufzuhören. Ich hatte doch immer wieder diese wunderbaren Energien wahrgenommen und gesehen, die zwischen uns geflossen waren. ...


und Regina ging zum Regenbogen...


an meinen geliebten Mann Tempel der Liebe


... ein neuer Horizont erwacht

So war ich 5 Tage bei Helmut Jürgen. Was dabei heraus kam, ist unglaublich. Es ist so unglaublich, dass wir beide wohl noch ein Weilchen brauchen, bis wir es verinnerlicht haben. Es war eine wunderschöne Zeit, voller Spiritualität und Liebe.... auch körperlich - ich kann kaum in Worten ausdrücken, wie aufgefangen ich mich fühle, wie verstanden und geklärt.

Es kam zu Spontan-Heilungen bei uns beiden... und zur spirituellen Hochzeit. Wir hatten beide das Gefühl, dass wir das alles erst mal verdauen - ja verinnerlichen müssen. Helmut erklärte mir, dass er so viel Angst davor gehabt hatte, mich anzusprechen, und wirklich das zu leben, was er mit mir erleben wollte, dass er erst mal zu flüchten anfing. Er sagte, dass er schon als kleiner Junge oft sich so gesehnt hatte, eine Frau anzusprechen - und dann war er stattdessen geflüchtet, hatte sich verhalten wie der "Fuchs mit den Trauben". Es ist unglaublich, wie sehr wir beide uns während dieser letzten Tage öffnen konnten. Ich habe Dinge gesagt und getan, die ich noch nie tun und sagen konnte. Jetzt habe ich mich dazu entschieden, auf meine Ängste zuzugehen, so wie Helmut sich entschieden hat. Wir haben spirituell geheiratet ... da haben sich unsere tiefsten, verborgenen Ängste und Verletzungen der Vergangenheit gemeldet - und wir mussten bitterlich weinen. In den folgenden Tagen konnten wir das Geschenk des Himmels erfahren, was es bedeutet, mutig auf diese Ängste und Schatten zuzugehen - und sich gegenseitig dabei zu helfen sie zu überwinden Wir haben uns entschieden...

wir haben den Mut und wir "trauen" uns, den Weg gemeinsam zu gehen... wir sind Mann und Frau - und die himmlischen Kräfte sind uns Geleit und Führung.


Einsichten zweier Liebender


... meiner geliebten Frau!

Du bringst mich zum Strahlen,
Du läßt mich erblühen,
Du belebst mich,
Du schenkst mir die Liebe die nicht von dieser Welt kommt,
Dein tiefes inneres Wesen macht daß ich die Liebe kosten,leben,spüren und genießen darf,
du machst daß ich der Liebe fähig werde,
Du reißt die Felsen meiner Festung nieder nur durch Deine Liebe zu mir,
achtest nicht auf die scharfen Kanten,
achtest nicht auf die Felsen die auf Dich stürzen,
unermüdlich und geduldig liebst Du mich und befreist meine Seele,
mein Wesen holst Du heraus aus dem Kerker in welchen ich es einst einmauerte.
Ich kann es nicht begreifen wie sehr Du mich liebst und ich durch diese Deine Liebe das Lieben lieben darf,
ich verbeuge mich vor Dir,
Du bist meine Frau,
meine Göttin,
meine Befreierin,
ich liebe Dich

Dein Mann




Mein geliebter Mann!


... deine Liebe berührt mich tief... deine Worte formen sich zu sichtbarem Licht in meinem Innern, das tief in meine bisher versiegelten Räume hineinscheint.
Durch deine Liebe darf ich mein eigenes Wesen schauen - und mich in der Schönheit deines Wesens baden...
Durch dich darf ich das hohe Lied der Liebe erfahren,
in deinen Armen darf ich fühlen wie es sich anfühlt, eine Frau zu sein - deine Frau.
In deinem Blick darf ich dahinschmelzen, darf
vom Kelch der Unsterblichkeit trinken...

Deine Liebe sprengt meine Fesseln
deine Liebe lässt mich wieder sehen, was unsichtbar war.
Deine Liebe lässt mich erkennen, dass der weite Weg durch die Wüste kein Umweg war.

Mein Herz singt ein Gebet der Freude,
dass es dich gibt, dass du in mein Leben getreten bist und dass du mich liebst.
Dass ich durch dich spüren darf, wie meine Schwingen sich entfalten in heller Freude vor dem Flug in den Aufwinden des Äthers... gemeinsam mit dir!


Ich verneige mich vor Dir,
du bist mein Mann,
du bist mein König ...
meine Herzensblüte.

Du bist mein Erwecker - du hast mich wachgeliebt...
Ich liebe dich!
Ich will dich - will mit dir an meiner Seite meinen weiteren Lebensweg gehen - und
gemeinsam mit dir will ich wachsen


Deine Frau


ich wünsche euch Licht, Wärme und Liebe


Regina

Wednesday, July 19, 2006







Motorrad Gipfel-Tour in den Dolomiten



Bilder gibts hier zu sehen


Vor einer Woche rief mich meine Schwester an und fragte mich, was ich von der Idee hielte, wenn wir unsere "verstaubten" Motorradhelme und Nierengurte aus dem Keller holen, und ich mich mit ihr zusammen an die Straße stellte um zu trampen. "Vielleicht kommen ein paar nette Bikers und nehmen uns mit...", meinte sie. Meine Antwort war sofort: "JA Vroni, das machen wir1" Und bevor wir besagtes Vorhaben in die Tat umsetzen konnte, bekam ich plötzlich einen Anruf von einer Freundin, die mich fragte, ob ich Lust auf eine Ganztages-Motorradtour hätte. Da war es wieder. "Ist das nicht unglaublich - vor ein paar Tagen sozusagen die "Bestellung" aufgegeben, fast postwendend geliefert.

Und ob ich wollte! Meine Freundin fragte mich, ob ich denn auch wirklich den ganzen Tag als Sozi (Beifahrer) mitfahren könnte und ob ich mich einer solchen Tour gewachsen fühlen würde. Ich erinnerte mich daran, dass ich früher (mit 15 Jahren) oft mit meinen Bekannten bei uns am Kochelsee als Sozi die Serpentinen rauf und runter "gesägt" war - und mir dabei auch schon mal einen abgeschliffenen Absatz geholt hatte. Und dass ich einmal Regenwetter, Blitz und Donner über 500 km weit mit nassen Klamotten auf dem Motorrad gesessen war. Als wir angekommen waren, hatte man mich im "Klammer-Sitzstellung" vom Motorrad heben müssen und mich mitsamt T-Shirt und Hose in die Badewanne gesteckt, damit ich erst mal wieder warm werden und mich bewegen konnte.

Also ja - ich fahre mit! ... Mein Helm entpuppt sich als viel zu klein - ist mein Kopf größer geworden? Also bekomme ich die ganze Kluft von meiner Freundin geliehen. Und schon gehts los.

Es ist 8.15 Uhr. Wir fahren bei strahlendem Sonnenschein über die B11 Richtung Königsdorf, die Strecke an Bad Heilbrunn vorbei - Richtung Kochelsee. Und ich merke schon, sich hinten festzuhalten ist mit den schweren ungewohnten Lederhandschuhen gar nicht so leicht, geht ganz schön in die Muskeln und Sehnen. Und wie beim Bootfahren vor ein paar Tagen merke ich, dass es anstrengend werden wird für mich - weil ich die linke Hand (wegen meinem steifen Finger) kaum einsetzen kann. Aber ich sage nichts, will das Experiment für mich nützen.

Wir fahren den "Kesselberg" hinauf. Ich kann mich erinnern, dass es hier früher viele Todesfälle gegeben hat. "Geben Sie Ihrem Schutzengel eine Chance" kann man heute überall lesen. Aber heute brauch ich keine Angst zu haben. Es sind so viele "Sonntagsfahrer" vor uns, dass an eine rasante Fahrt gar nicht zu denken ist. Wir umfahren den Walchensee links herum, der wie ein Smaragd vor uns liegt. Hier fühle ich mich sehr an das Meer erinnert.

Kurz nach Wallgau kommt langsam rechts das Wettersteingebirge und links das Karwendelgebirge in seiner ganzen Pracht Sicht. Die heraufragenden Felsmassive haben so viel Energie, dass ich andächtig staune - am liebsten angehalten hätte, um dort irgenwo hinaufzugehen... ja - vielleicht einfach immer weiterzugehen, draussen zu schlafen... Mittenwald liegt einladend in das von imposanten Bergen umsäumte Tal geschmiegt. Ringsherum ragen die Felsmassive "grünbeschuht" in den Himmel, um sich hoch droben in ihrer ganzen blanken Pracht zu zeigen.

Von Scharnitz bis Seefeld sieht man die gewaltigen Bergmassive von der anderen Seite. Das Wetter ist traumhaft, die Luft so klar. Alles scheint zum greifen nahe. Ich hätte gerne mehr Bildmaterial gesammelt - aber auf dem Motorrad kann man nicht einfach Fotos machen - und man will auch nicht alle paar Meter halten.

In Innsbruck ist eine hübsche Metropole. Aber der Verkehr ist sehr anstrengend. Vermutlich ist das in jeder größeren Stadt so. Das ständige Anfahren und Abbremsen strengt besonders an und ermüdet sehr. Und du schnaufst direkt die Abgase der Vorgänger ein. Wir sind froh, als wir endlich durch sind. Es geht weiter über den alten Brenner in Richtung und Brixen - die Brenner-Autobahn über uns wirkt wie ein Ding aus einer anderen Welt über uns. Von Brixen geht es direkt auf dem Kräuterpass Passo de le Erbe zum Würzjoch (2006 m).

Ich stieg vom Motorrad und war geplättet. Ich fand mich inmitten eines majestätischen Bergmassivs auf der einen Seite - und einer herrlichen Almlandschaft auf der anderen Seite. Herrlich einsame Gegend, wenn man den Massentourismus, der sich gerade mal um die paar Hütten herum abspielt nicht beachtet. Hier oben kommen alle Elemente zusammen: geballte Kraft und hochschwingende Energien und ungezügelte Wildheit - gepaart mit den sanften Hügeln der Almwiesen, lieblichen Almblumen und sonnenumfluteten an die änge geschmiegten Hütten...

Nach kurzer Zeit geht es weiter über den Passo di Gardena hinauf zum Grödnerjoch (2121 m), direkt am Piz Boè vorbei mit seinen beiden Spitzen Pisciadu (2985 m) und Boèseekofel (2908 m). Ich bin so überwältigt, dass mir der Atem wegbleibt. Und mein innerer Drang danach - hier einmal wiederzukommen zu Fuß herauf - mit Rucksack und Schlafsack - und ein paar Tage ohne den Trubel am Fuß eines Brockens geniessen...

Aber die Fahrt geht weiter - auf der anderen Seite des Passo di Gardena hinunter, links hinauf den Passo di Sella zum Sellajoch (2240) und Pordoijoch (2242 m) direkt an der Sellagruppe vorbei mit Blick auf die Pordoispitze (2952 m). Die Bilder sprechen für sich.

Langsam machen sich die Anstrengungen bemerkbar. Meine rechte Hand ist sehr einseitig belastet, weil ich mich durch die Behinderung des Mittelfingers an der linken Hand nur mit der rechten wirklich festhalten kann. Wenn das Motorrad bremst, muß ich ziehen, damit ich nicht mit dem ganzen Gewicht auf meinen Fahrer falle. Und wenn er Gas gibt, muß ich drücken, und mich mit der andern Hand am Fahrer festhalten, damit ich nicht vom Motorrad falle. Mein Rücken schmerzt und ich kann kaum noch sitzen. Ich trage den kleinen Rucksack, der mir inzwischen sehr unbequem ist. Aber wer solche Abenteuer erleben will, muß auch bereit sein, die Strapazen mit dazuzunehmen. Aber ich habe einen kleinen Trost: den andern gehts auch so gut... und wir haben noch lange nicht alle Ziele erreicht.

Jetzt ziehen Wolken auf, es ist nicht klar, ob es ein Wetter geben wird. Dann werden die Straßen schmierig. Aber wir entschließen uns, auf der Tourenroute zu bleiben. Hinunter geht es auf dem Passo di Sella bis nach Canazei - ins Val di Fassa - mit Blick auf den Rote Wand (2809 m). Wir kommen in einen kleinen Platzregen
hinein - haben aber Glück, in der Richtung unserer Route weiteren Regengüssen zu entfliehen.

Weiter geht es über den Cardapass (1758 m)auch Passo di Costalunga genannt, ins Eggental nach Bozen. Von dort aus durch die Talferschlucht ins Sarntal und den Passo di Pennes zum Penser Joch (2214 m) hinauf. Die Strecke zieht sich sehr lange hin - aber es ist alles wie ein Traum. Überall gibt es märchenhafte Landschaften,
Bauern, die noch ihr Gras mit der Sense mähen. Ein Bauer sitzt vor der Scheune und dengelt seine Sense. Und auch die Söhne helfen schon mit - sie mähen auf einsamen und mit dem Traktor wegen der hohen Schräglage unzugänglichen Wiesen mit dem Balkenmäher... Oben am Penserjoch angekommen - fühlen wir kaum noch unsere Hinterbacken - alle Schultergelenke sind ausgekugelt. Rücken haben wir keinen mehr... Jetzt haben wir auch alle genug und fahren auf der anderen Seite des Pennes Passes hinunter nach Sterzing, wieder auf die alte Brenner
Straße. Die Fahrt nach Hause geht fast durchgehend in einem rasanten Tempo (bis zu 120km/h). Der Verkehr hat sich so gut wie aufgelöst. Die Strassen sind fast leer. In die breiteren Kurven legen wir uns gelegentlich mit 100 Sachen - und ich darf schön meine Ängste draussen lassen. Ich seh schon meine Schuhe dampfen. Aber ich lasse mich fallen und tragen wie ein Adler in den Aufwinden.

Die LKW's stauen sich jetzt Kilometerweit bis nach Innsbruck hinein. Zusammen mit den Sprungschanzen sieht es ein bißchen utopisch aus. Innsbruck von oben wie ein brodelnder Kessel.
Es geht weiter Richtung Heimat über Seefeld, Scharnitz, Mittenwald. Wir werden gerade noch Zeuge, wie die Abendsonne das Wettersteingebirge in rotgoldenglühendes Feuer taucht - auch am Walchensee glühen die Berge, die smaragdgrünen Seen glimmen geheimnisvoll im Licht der untergehenden Sonne.

Über
Kochel, Bad Heilbrunn, Königsdorf geht es zurück nach Geretsried. Als ich mich ins Bett lege, fahre ich noch immer Kurven...


Was für ein Tag!

nach diesem Tag wünsche ich auch euch: träumt nicht euer leben, sondern lebt eure Träume


Liebe Grüße



Regina


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Monday, July 17, 2006





Rafting an der Isar


Schlauchbootfahrt auf der Isar


... ich habs getan. War gestern von 14.00 bis 20.00 Uhr mit dem Schlauchboot auf der Isar.
Das erste Mal bin ich ca. vor 14 Jahren mit dem Boot auf der Isar gepaddelt – aber von Wolfratshausen nach München, und zu zweit. Jetzt hatte ich es lange genug vor mir hergeschoben... und hab meine Angst überwunden.
Heute hab ich mich dann getraut – allein.


Zunächst dauerte es wieder bis Mittag, bis ich meinen Bammel überwunden und alles gepackt hatte. Ich fuhr mit dem Boot in der Tasche und allen Utensilien wegen dem Wasser in 3-fache Tüten gepackt (auch die Kameradem) mit dem Bus bis Bad Tölz.


Dort ging ich über die Brücke und hinunter zur Isar. In 7 Minuten hatte ich das Boot aufgepumpt - es kamen Schaulustige und ich fühlte
mich ein bißchen mau. Ich wußte ja, dass ich erfrischend dämlich
aussehen würde, wenn ich dann endlich einsteigen würde. Und so war es auch. Ich knotete alles fest, damit selbst wenn das Boot kippen sollte - alles beisammen blieb. Als ich einstieg, drehte sich das Boot um die eigene Achse - ich saß viel zu tief. Es dauerte eine Weile, bis ich mich einiger Maßen zurechtfand. Die Leute hatten ihren rechten Spaß mit mir, den ich ihnen von Herzen gönnte.


Das Boot drehte sich Bis zum Stausee kurz nach Tölz. Wieder bekam ich große Angst. Was da wohl alles kommen wird ??? Und ich trudelte
herum wie ein Blatt im Wind – oh mei! Und meine linke Hand war nicht so stark wegen meinem steifen Mittelfinger – ich hatte echten Bammel vor den Strudeln.

Am Ende des Stausees durfte man laut Verbotsschild nicht weiterfahren. Ich stieg aus und überlegte, was ich tun sollte. Wenige Meter weiter fand ich ein nagelneues, gleissendes 20 Cent. Das sind für mich seit
Jahren große Zeichen. Das ist schon abgemachte Sache. Und jetzt wusste ich: das wird super! Ich fand nicht weit entfernt die Stelle, an welcher wohl alle losfahren. Ich trug das Boot mit neuem Mut vom Stausee die kleine Strecke hinunter zur Isar und setzte erneut aufs Wasser.


Und als ich mich vorne wie ein Häuptling hinsetzte– da jauchzte mein Herz – da war ich wieder eins mit meinem Element – eins mit mir. Ich musste an die schamanische Übung denken „Shamanic Boat“ – Rückholung eines abgespaltenen Seelenanteils. Es war herrlich! Es war ein Gefühl, als sei die Welt unberührt. Endlich wieder frei sein. Frei mit den Elementen, mit meinen Gefühlen, mit der Sonne, dem Wind und dem Wasser... den herrlichen Isarkieseln und der wilden Natur rings herum.

Irgendwann tauchte vor mir ein Boot auf. Zwei Leute saßen drin – und sie jauchzten, dass es eine Freude war!


Es gab einige Wildwasserpassagen, nicht so sanft wie die Fahrt nach München. Aber es ist ein unglaubliches Erlebnis. Es ist einsam(e Spitze). Das Wasser ist ein herrliches Element. Sieht aus wie ein besonderer Edelstein, mit all seinen bunten großen und kleinen Steinen, die bis an die Wasseroberfläche blitzen. Es ist ein Gefühl wie „Einssein“ – ich werd noch davon träumen...

Wenige Meter vor dem Platz, wo ich in Geretsried aussteigen musste, krähte ein Rabe. Das war mein Zeichen! Mit diesen Vögeln habe ich seit Jahren engsten Kontakt. Sie warnen mich, sie leiten mich, geben mir Nachricht über bestimmte Dinge...

Bin gleich ins Bett gefallen, war auf wunderschöne Weise k.o. Hab mich hingelegt und euch noch ein paar schöne Träume geschickt...

Schlaft gut
Regina


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Thursday, July 06, 2006






Brunnen des Lebens, Collage von Regina F. Rau


Die Kinder mit den Sonnenaugen



Ich sah sie durch das Zwielicht einer Zeitepoche kommen,
die Kinder mit den Sonnenaugen einer wunderbaren Morgendämmerung,
die großen Schöpfer mit den breiten Stirnen einer Stille,
die mächtigen Zerbrecher der Barrieren dieser Welt,
die mit dem Schicksal ringen in den Weltverzeichnissen des Willens
und in den Steinbrüchen der Götter harte Arbeit leisten,
die Boten aus den Reichen des Nicht-Mitteilbaren,
die Architekten der Unsterblichkeit.
Sie kamen in die Sphäre der gefallenen Menschheit,
Gesichter, die die Glorie des Unsterblichen noch an sich trugen,
Stimmen, die noch mit den Gedanken Gottes kommunizierten,
Körper, die schön gestaltet waren durch des Geistes Licht.
Sie brachten das magische Wort und das mystische Feuer
und trugen jenen Kelch der Freude des Dionysos zu uns,
Augen, die eher denen eines göttlichen Menschen glichen,
Lippen, die einen unbekannten Lobgesang der Seele sangen,
Füße, die widerhallten in den Wandelgängen dieser Zeit.
Hohepriester der Weisheit, Süße, Macht und Seeligkeit,
sie, die der Schönheit sonnenlichte Wege neu entdecken,
die in der Liebe feurig-lachenden Gewässern schwimmen
und innerhalb der goldenen Tore der Entzückung tanzen.
Ihr Schritt wird eines Tages die leidende Erde verwandeln.


Sri Aurobindo: Savitri III 4.343, H.K.S. 353f.


I saw them cross the twilight of an age,
The sun-eyed children of a marvellous dawn,
The great creators with wide brows of calm,
The massive barrier-breakers of the world
And wrestlers with destiny in her lists of will,
The labourers in the quarries of the gods,
The messengers of the Incommunicable,
The architects of immortality.
Into the fallen human sphere they came,
Faces that wore the Immortal's glory still,
Voices that communed still with the thoughts of God,
Bodies made beautiful by the spirit's light,
Carrying the magic word, the mystic fire,
Carrying the Dionysian cup of joy,
Approaching eyes of a diviner man,
Lips chanting an unknown anthem of the soul,
Feet echoing in the corridors of Time.
High priests of wisdom, sweetness, might and bliss,
Discoverers of beauty's sunlit ways
And swimmers of Love's laughing fiery floods
And dancers within rapture's golden doors,
Their tread one day shall change the suffering earth


Sri Aurobindo: Savitri III 4.343, H.K.S. 353f. - Book Three: The Book of the Divine Mother Canto IV: The Vision and the Boon - 343